Die manuelle Therapie nach Cyriax, Kaltenborn oder Maitland:
Sie befasst sich mit reversiblen Funktionsstörungen und Schmerzzuständen des Bewegungs- und Haltungsapparates, sowie mit Instabilitäten und unbeweglichen Gelenken wie Schulter, Ellenbogen, Hand, Hüfte, Knie, Fuß. Sie umfasst alle manuellen diagnostischen und therapeutischen Techniken an der Wirbelsäule und an den Gelenken der Gliedmaßen. Nach Auffindung der Funktionsstörung kann der Therapeut diese gezielt durch folgende Techniken behandeln: Dehnungen, Weichteiltechniken, Mobilisation, Stabilisation, Neurale Mobilisation
In der manuellen Therapie kommen wissenschaftlich begründete Untersuchungs- und Behandlungsverfahren zum Einsatz, bei denen Sie als Person im Mittelpunkt stehen. Nach der ärztlichen Diagnose und Verordnung von manueller Therapie untersucht und behandelt Sie Ihr Manualtherapeut / Ihre Manualtherapeutin, und berichtet dem Arzt / der Ärztin die Ergebnisse.
Folgende spezielle Unterformen der manuellen Therapie bieten wir zusätzlich an.
Craniomandibuläre Dysfunktion ist ein Oberbegriff für strukturelle und funktionelle Störungen im Bereich der Kiefergelenke und der Kaumuskulatur. Meist handelt es sich dabei um Schmerzen im Bereich der Kaumuskulatur (myofaszialer Schmerz), einer Verlagerung der Knorpelscheibe (Diskusverlagerung) und entzündliche oder degenerative Veränderungen des Kiefergelenkes. Die CMD zeigt sich bei ihnen durch Schmerzen, Knacken oder Knirschen oder Bewegungseinschränkungen im Kiefergelenk. Die Ursache dieser Probleme entstehen häufig durch statische Probleme des Körpers wie: schlechte Körperhaltung, Rundrücken, Skoliose, Hohlkreuz, Blockaden im Bereich der Wirbelsäule, muskuläre Dysbalancen, nächtliches Knirschen oder Pressen, falsche Brille, schlechte Zahnversorgung, falscher Aufbiss, Kieferfehlstellungen. Die Ursachen sind sehr vielfältig, daher ist die Zusammenarbeit mit Zahnärzten, Physiotherapeuten, Orthopäden, Optikern und Kieferorthopäden unbedingt notwendig. Nur so kann die wirkliche Ursache der CMD behandelt werden.
Folgende Symptome können durch eine CMD auftreten:
In der Physiotherapie arbeiten wir bei der CMD immer ganz zeitlich. Mittels manueller Therapie gleichen wir die muskulären Dysbalancen aus, stellen Bewegungseinschränkungen im Kiefergelenk wieder her und machen einen statischen Gesamtbefund des Körpers, um die wirkliche Ursache der CMD zu erkennen und um ggf. weitere Therapien in der Physiotherapie oder durch andere Fachrichtungen einzuleiten. Wir arbeiten sehr viel mit Kindern und Erwachsenen mit Haltungsschäden und Skoliosen, da wir dafür speziell ausgebildet sind. Siehe unter Skoliosebehandlung nach Lehnert Schroth.
Anfrage starten oder direkt anrufenWas sind Faszien?
Faszien sind feine, zähe, bindegewebige Häute. Jedem, der schon einmal Fleisch zubereitet hat, sind diese milchig-weißen Häute, die das rohe Steak umhüllen, schon einmal aufgefallen. Faszien hüllen auch beim Menschen die Muskeln ein und erlauben es, einzelne Muskeln voneinander abzugrenzen. Auch in anderen Lebensformen wie der Pflanzenwelt beobachten wir Ähnliches. Räumlich trennende und zugleich formgebende Häute finden wir auch in Apfelsinen und Grapefruits. Im Grunde gibt es keine Lebensform, die ohne diese elastischen Häute auskommt. Formgebende und gleichzeitig trennende Gewebe und Häute bilden die Grundmatrix des Lebendigen.
Faszien haben viele Aufgaben im Körper
Fasziale Bindegewebe erfüllen außer der Funktion der Trennung der Muskeln weitere wichtige Aufgaben. Denn auch die Lymphe wird zwischen den Faszien abgeleitet. Diese Flüssigkeit transportiert sowohl Abbauprodukte aus unseren Zellen, als auch wichtige Aufbaustoffe zu den Zellen. Jede Muskelbewegung unterstützt dabei den Transport der Lymphe. Faszien können verkleben, wenn es aufgrund von Verspannungen zu einem Stau der Lymphe kommt. Das Fibrinogen, ein Blutgerinnungsfaktor, liegt in der Lymphe als gelöster Stoff vor, wird aber in Kombination mit bestimmten Substanzen zu unlöslichem Fibrin. Substanzen wie das Adenosintriphosphat werden bei Muskelanspannung freigesetzt. Durch die Fibringerinnung verkleben dann die Faszien intensiv miteinander (Prof. Dr. med. Paulini, Universitäten Ulm und Mainz).
Unsere Beweglichkeit hängt von den Faszien ab
Auch für die menschliche Gesamtbeweglichkeit sind die Faszien entscheidend. Durch psychischen Stress, Operationen, Schonhaltungen sowie Bewegungsmangel und falschem Gebrauch des Körpers verkürzen und verhärten sich Faszien. Sie werden im Körper umgebaut. Die gut dehnbaren Elastinanteile nehmen ab und werden innerhalb der Faszie durch das zähe, kaum dehnbare Kollagen ersetzt. Der Grundtonus erhöht sich um ein Vielfaches und sie werden dadurch starr und unbeweglich. Aufgrund dessen verlieren sie ihre Gleitfähigkeit. Die gravierenden Folgen: Sie grenzen den Bewegungsspielraum unserer Muskulatur und unserer Gelenke dauerhaft und oft auch schmerzhaft ein.
Kraft kommt von den Faszien
Eine überragende Rolle spielen Faszien bei der Krafterzeugung. Faszien erzeugen durch Dehnspannung Kräfte und leiten diese im Körper weiter. Muskeln verstärken die Kräfte um ein Vielfaches. Dabei gilt die Gleichung: Je elastischer die Faszien im Körper sind, umso mehr Kräfte werden erzeugt und übertragen. Sie dienen dabei als Energiespeicher.
Therapie:
In der Faszientherapie werden mittels manueller Techniken die Verklebungen in den Faszien gelöst. Es wird dabei nicht nur lokal an einer Struktur gearbeitet, sondern ganz zeitlich angesetzt. Deshalb wird vor Beginn der Therapie ein Faszien Befund des gesamten Körpers durchgeführt. Wir erkennen so, welche Faszien betroffen sind. Da das Fasziensystem ein zusammenhängendes System darstellt, kommt es oft zu Verklebungen ganzer Faszienketten. Das Lösen der gesamten Faszienkette ist erforderlich, um Beschwerden, Steifigkeit oder Bewegungseinschränkungen langfristig zu lösen. Der Betroffene erhält zusätzlich ein Hausaufgabenprogramm, um zu Hause mittels Dehnungen der betroffenen Faszien die Behandlung zu unterstützen oder um eine erneute Verklebung zu verhindern.
Es handelt sich um eine Selbstzahler-Leistung und wird nicht von den Krankenkassen übernommen.
Die Atlastherapie ist die Behandlung des ersten Halswirbels. Diese Therapie kann nur von erfahrenen Manualtherapeuten durchgeführt werden und bedarf einer weiteren Qualifikation neben der Grundausbildung in der manuellen Therapie.
Innerhalb der manuellen Therapie nimmt der 1te Halswirbel als Schlüsselsegment, eine wichtige Rolle ein. Dieser Wirbel wird Atlas genannt. Der Atlas kann durch seine vielfältigen Verbindungen zu anderen Körperregionen verschiedenste Beschwerden verursachen.
Durch die Atlastherapie können diese Probleme wie z.B. dauerhafte Kopfschmerzen, Migräne, Kieferbeschwerden, Fehlstellungen der Körperstatik bei Skoliosen verbessert oder auch behoben werden.
Die Behandlung beginnt mit einer fundierten Untersuchung der Halswirbelsäule, insbesondere der Kopfgelenke und die Stellung des Atlaswirbels. Des Weiteren wird eine Inspektion der gesamten Körperstatik durchgeführt, um eine eventuell vorliegende Skoliose, eine Beinverkürzung oder einen Beckenschiefstand zu erkennen und ggf. durch Einlagen und Physiotherapie auszugleichen. Wichtig ist hierbei zu erkennen, ob die Hauptbeschwerden des Patienten ursächlich vom Atlaswirbel resultieren oder durch eine falsche Körperstatik. Deshalb arbeiten wir eng mit Orthopäden, Zahnärzten und Kieferorthopäden zusammen. Denn nur so ist ein langfristiger Erfolg für den Patienten möglich.